"Die Essstörung beginnt im Kopf"
Nicht jedes ungewöhnliche Essverhalten deutet gleich auf eine Essstörung hin, über- oder untergewichtige Menschen haben nicht alle eine Depression, manch ein normalgewichtiger schon — ob jemand wirklich eine Essstörung und damit meist schwere psychische Probleme hat oder ob jemand sich vielleicht einfach nur ein bisschen gehen lassen hat, ist auf den ersten Blick schwer zu sagen.
Das 'Fat Acceptance Movement'
Einige fühlen sich mit ein paar Kilos mehr auf den Rippen zum Beispiel sehr wohl. Sie sehnen sich nicht nach einer schlanken Linie, sondern nach gesellschaftlicher Akzeptanz. Aus diesem Grund hat sich in den USA ein 'Fat Acceptance Movement' gegründet, das sich für die Gleichberechtigung übergewichtiger Menschen einsetzt. Sie fühlen sich ähnlich diskriminiert wie vor ihnen Frauen, Afro-Amerikaner oder Homosexuelle. Statt einer 'Gay Parade' veranstalten sie eine 'Fat Parade'. Ob nun der Körperumfang mit dem Geschlecht oder der Hautfarbe, mit der man geboren wird, vergleichbar ist, darüber lässt sich sicher streiten.
"Ich bin der festen Überzeugung, dass es nicht 'Das Ungesunde' gibt"
Fakt ist, dass die Zahl der Dicken in den Industrieländern steigt und sicher nicht bei jedem eine Essstörung dahinter steckt. Viel mehr bedarf es einer bewussten Ernährung und eines respektvollen Umgangs mit dem eigenen Körper. Dabei geht es nicht darum sich bestimmte Lebensmittel zu verbieten oder komplett auf Süßes zu verzichten, sondern um Ausgewogenheit, meint Conny Rabe.
Wenn Sie wissen wollen, worum es sich bei der 'Drunkorexia' handelt, warum nicht jeder übergewichtige Mensch gleich eine Essstörung hat und ob man Heidi Klum für die Magersucht bei vielen jungen Mädchen verantwortlich machen kann, dann können Sie hier das ganze Interview noch einmal nachhören.
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Conny Rabe spezialisierte sich als Ernährungstherapeutin auf Essstörungen. Sie praktiziert in der Praxisgemeinschaft Dr. Altmann und Sieler in Leipzig.